Begegnungen     
Die Sprachen von Bildern     

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23.9 - 13.10.1996

Begegnungen:   Die Sprachen von Bildern





aus der Information zur Ausstellung:

... nicht an's Meer. Lieber in die Berge!

Haben Sie sich schon einmal in einem Urlaub unwohl gefühlt, ohne eigentlich zu wissen, warum? Vielleicht haben Sie dann hinterher als Grund herausbekommen, daß Sie sich für einen Urlaubs-Ort oder einen Urlaubs-Stil entschieden hatten, der Ihren Bedürfnissen einfach nicht entsprach. Sie stellten fest, daß Sie gar nicht der Strandkorb-Typ sind, aber dass Wandern ihr Ding ist. Oder umgekehrt. Und ab dann haben Sie bei der Planung zukünftiger Urlaube ganz anders nachgedacht. Sie waren Ihren Urlaubs-Bedürfnissen auf die Spur gekommen!

Entschuldigen Sie den Vergleich, wo es doch um Kunst gehen soll. Aber mit der kann Ihnen Ähnliches passieren. Auch da mögen Sie sich oft schon unwohl gefühlt, ja geärgert haben. Denn auch da treffen Ihre Erwartungen auf etwas Vorhandenes: Ihre Erwartungen an Kunst (ob diese Ihnen bewusst oder nur unterschwellig wirksam sind) auf ein Kunstwerk, auf das Werk eines Anderen. Den mögen aber ganz andere Beweggründe und Ziele gelenkt haben als die, welche Sie von einem Werk der Kunst einfordern.

So, wie das Urlaubs-Beispiel bisher benutzt wurde, heisst das auf die Kunst-Begegnung übertragen: Man darf von einem Kunst-Werk gerechterweise nur das erwarten, was es selber liefern wollte! Schliesslich kann man doch fairerweise eine Nordsee-Insel nicht deswegen schmähen, weil man dort nicht Skifahren kann, wohl aber darf man sie natürlich mit einer anderen Ferien-Gelegenheit vergleichen, bei der Strand- und Bade-Leben angeboten werden!

Das Beispiel soll aber noch weiter herangezogen werden. Wenn man immer nur Küsten-Urlaub macht, weil man sich sicher ist, daß Berglandschaft für einen Urlaub nicht interessant ist, schneidet man sich von jeder Chance ab, tatsächlich etwas über diese andere Urlaubsform zu erfahren. Auf Kunst angewendet: wenn ich mir immer nur ansehe, was mir auf Anhieb gefällt, meiner Erwartung entspricht, bewege ich mich immer nur auf einem Feld, welches durch mich selber begrenzt ist. Ich schliesse aus, neue Erfahrungen zu machen, die mich erweitern, bereichern, ändern könnten. Von daher sollte es geradezu eine bewusste Haltung sein, sich auf dem Kunst-Gebiet mit etwas zu beschäftigen, das nicht auf Anhieb gefällt, das unverständlich oder gar unverschämt erscheint. Da nämlich kann es für jeden sehr spannend werden: durch die Beschäftigung mit anderen Sichtweisen erhält man die Chance, sich zu erweitern!

In unserer Ausstellung finden Sie Werke mit völlig unterschiedlichen Eigenschaften, in unterschiedlichen "Sprachen", denen Sie -erleichtert durch die Art der Hängung aus grosser Gegensätzlichkeit heraus- auf die Spur kommen und die Sie mit Ihren Erwartungen an Kunst vergleichen können.

Wegen der Werk-Paarungen und weil Sie der Partner im Dialog mit den Bildern sind, heisst diese Ausstellung BEGEGNUNGEN: DIE SPRACHEN VON BILDERN.

Zur Ausstellung erscheint ein Textheft (15 S.; DM 4,00).


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