Griffel-Kunst  :  Linien-Welten     
Beuys, Claus, Janssen, Roth, Schultze, Wols     

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21.02 - 24.03.2002

Griffel-Kunst  :  Linien-Welten

Joseph Beuys     Carlfriedrich Claus     Horst Janssen
Dieter Roth     Bernard Schultze      Wols




aus der Information zur Ausstellung:

Als "Erlesene Kostbarkeiten aus dem Graphischen Kabinett" würde andernorts diese Ausstellung angekündigt. Aber für die Krypta 182 verwenden wir ja eine andere Sprache. Stimmen täte es jedoch schon. Ungewohnt "edel" ist es diesmal!

Mit der Ausstellung "Griffelkunst : Linien-Welten" beginnt unser vier-teiliges Jahresprogramm 2002: vier Stationen eines Wegs durch einerseits die Gebiete grundsätzlich unterschiedlicher künstlerischer Mittel, andererseits durch Jahrzehnte-Typisches von 1945 bis heute. An diese erste Ausstellung, in deren Titel das Kunstmachen allein mit den Möglichkeiten des Bleistifts und der Radiernadel angezeigt wird, schließt sich dann im Mai eine Ausstellung "gemalt" an. Für die September-Ausstellung verlassen sich die beteiligten KünstlerInnen auf die Möglichkeiten der Video-Technik und im November beim "Stand der Dinge" auf die Sprache von Objekten und Installationen.

Zunächst also Kunst mit den Möglichkeiten der Linie. Wozu die BesucherInnen gebeten sind, ihre Lese-Brillen und Lupen mit zu bringen! Beteiligt sind Joseph Beuys, Carlfriedrich Claus, Horst Janssen, Dieter Roth, Bernard Schultze und Wols.


Joseph Beuys (12 Blätter) war - bei aller Festlegung und Bekanntheit als der Fett- und Filz-Künstler - auch ein faszinierender Zeichner: Vorsichtiges aus der Mensch- oder Tier-Körperlichkeit, Inneres von Landschaft.

Carlfriedrich Claus (6 Blätter) kam vom Sprachlichen her, ging vom Gedanklichen aus, das er niederschrieb. Alles wurde (Hand-)Schrift und diese zum Bildmittel.

Horst Janssen (5 Blätter) war ein Radierer, dem unter der Hand das Landschaftliche zum Erotischen, das Körperliche in Landschaftliches sich verwandelte.

Der Inhalt von Dieter Roths Schaffen ist - wenn nicht sowieso (auch) schon vom Material (Schimmel-Bilder, Vogelfutter-Skulpturen, Käse-, Wurst- und Eier-Grafiken!) dann zumindest vom Visuellen her - das Prozesshafte, das Sich-Weiter-Entwickeln, das Ineinander-Übergehen. Bei den ausgestellten Blättern haben aber auch die Radier-Platten selbst einen Prozess durchlaufen. Zunächst hatte Roth die 5 Platten 1977 fertiggestellt und ausgedruckt, sie dann aber nach 2 Jahren nochmals und 1991 zum dritten Mal bearbeitet: Veränderlichkeit in der Zeit. Es ist einem glücklichen Umstand zu verdanken, dass in dieser Ausstellung die drei Serien zusammen gesehen werden können. Vermutlich ist das zuvor überhaupt erst ein einziges Mal möglich gewesen.

Bernard Schultze (6 Blätter) hat mit surrealistischen Arbeiten begonnen, bekannt geworden ist er durch seinen Beitrag zum deutschen Informel, um dann - wie bei den gezeigten Arbeiten - unwirklichen aber lebendigen "Migof"-Organismen Raum zu geben.

Von Wols (gest. schon 1951) wird oft gesprochen und stets wird seine Wichtigkeit ehrfurchtsvoll betont. Werke von ihm sind jedoch eher selten zu sehen. In der Krypta 182 können 10 Radierungen gezeigt werden, vermutlich zwischen 1945 und 1949 entstanden und - wie fast alle seine Grafik - überhaupt erst nach seinem Tod gedruckt.


Willkommen zu den Linien-Welten in der Krypta 182. Und denken Sie an unseren Hinweis auf die Lesebrille! Dazu wie immer: Termin-Verabredungen für Gesprächs-Führungen durch die Ausstellung sind möglich unter 02202-52319.


Zur Ausstellung erscheint ein Textheft (12 S.; € 2,00)


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