Bernard Schultze     
... im Migof-Gestrüpp     

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04.03. - 04.04.2004

BERNARD SCHULTZE:   ... im Migof-Gestrüpp

eine Farb-Plastik und collagierte Grafiken




aus der Information zur Ausstellung:



In der Krypta 182 werden eine Farb-Plastik und - oftmals mit Einklebungen als Zungen-Collagen bearbeitete - Grafik aus den Jahren 1962 bis 1992 in einer konzentrierten Zusammenstellung gezeigt.

So beschrieb Bernard Schultze sein Arbeiten: "Da ist das Sichtreibenlassen, der Strich, selbstvergessen über dem Blatt, langsam dahinschlendernd, dösend, verharrend und dann jäh im Stakkato über die Fläche springend. Automatistisch. "Unter dem Diktat des Unbewußten", wie es Breton forderte."

Schultze ist 1915 geboren und lebt in Köln! 1951 trat er mit informellen Bildern in die Öffentlichkeit. Aus deren Weiterentwicklung ergaben sich Arbeiten mit plastischen Einklebungen und Einschmelzungen in den Bildgrund. Von da führte der Weg zu Reliefs (Zungen-Collagen) und ab 1961 zu den "Migofs": dschungelartige Mengen-Plastiken, farbige Wucherungen im Raum. Später nahm Schultze Figuren hinzu, die er aufbrach.

Viele seiner Arbeiten stehen damit unter dem Zwang der Zerstörung und wirken unheimlich. Die Farbe züngelt über die zerstörten Dinge, drängt aus den Wucherungen, mischt Lust und Tod, Pflanzenhaftes und Menschliches.

Weltweit in Übersichts-Ausstellungen, Museums-Sammlungen oder Büchern zur Kunst nach 1945 trifft man auf Schultze-Arbeiten im Zusammenhang von Darstellungen sowohl des "Surrealismus" als auch des "Informel". In Erläuterungen geht es dann meist um "ecriture automatique" und "Psychischen Automatismus". Unabhängig von Kunstgeschichtlichem findet zu seinen Arbeiten Zugang, wer sich für Tiefenpsychologisches, Geträumtes, Psychogrammatisches interessiert. Und allemal ist etwas über unsere Zeit und den Menschen in dieser Zeit zu erfahren. Im Übrigen sind die Arbeiten vom Artistischen her (Kaltnadel- und Ätzradierungen, z.T. mit eingeklebten plastischen Elementen (Zungen-Collagen), ein "Kulissen-Objekt" und der "Kadaver-Migof", eine bisher praktisch nie ausgestellte Farb-Skulptur) von erster Güte!



Zur Ausstellung erscheint ein Textheft. (8 S.; € 1,50)


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