(1)  So scheinbar beiläufig und selbstverständlich die Objekte Ruthenbecks wirken, so lakonisch sind auch ihre Titel: "150 g schwarze Farbe auf Leinwand" oder "Schwarze Lochscheibe". Wir versichern: die Titel liefern eine völlig korrekte Beschreibung! Und damit können Sie sich jetzt gern schon einmal ausdenken, wie diese Arbeiten wohl aussehen mögen!

(2)  Ruthenbeck hat noch heute Vergnügen daran, dass zum Antransport der Arbeiten für seine große Ausstellung 1993 in der Baden-Badener Kunsthalle ein Kleinbus ausreichte. Reizt dies Sie jetzt zu einem Besuch unserer Ausstellung oder winken Sie eher ab, wenn wir hier mitteilen, dass für unsere Ruthenbeck-Ausstellung die 12 Arbeiten in 1 1/2 Bananen-Kartons gepasst haben?

(3)  Ruthenbeck ist ein Meister der Konzentration auf das Wesentliche. Seine Kraft liegt in der Einfachheit. In den Arbeiten vereinigt er gegensätzliche Energien, harmonisiert konträre Pole: weiss/schwarz, gespannt/locker, hart/weich, Lärm/Ruhe.

(4)  Ruthenbeck (68) erhielt am 28. Januar 2006 den "Lehmbruck-Preis der Stadt Duisburg". Diese international höchst renommierte Ehrung für Bildhauer erhielten vor ihm u.a. Eduardo Chillida, Claes Oldenburg, Richard Serra, Nam Yun Paik. Und auch genau vor 20 Jahren Joseph Beuys, "mein hochverehrter Lehrer" und "ein Titoñ, wie Olli Ditsche sicher sagen würde", so Ruthenbeck in seiner Dankes-Rede.

(5)  Ach ja: hier noch einige weitere Titel für Ihr Vorausdenken dazu passender Arbeiten: "Rotes Tuch mit Spannrahmen". Oder: "Blau/Rot Überkreuzung auf schräghängenden Glasscheiben". Oder: "Hängender Kreis"!

Zur Ausstellung erscheint ein Textheft. (12 S.; € 2,00)