Günther Uecker     
Nagel-Felder     

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29.01. - 1.3.1998

Günther Uecker   Nagel-Felder   (Grafik 1965-1995)





aus der Information zur Ausstellung:


WEISSE FELDER      DUNKLE FELDER

Kunst zum Erbauen und Erheben der Seele:
      - Harmonie, Ruhe, Poesie, Kraft-Quelle, Befreiung, Zukunft, Offenheit

Kunst aber auch als Ausdruck des Lebensgefühls in dunklen Zeiten:
      - Zerrissenheit, Ratlosigkeit, Trauer, Befürchtungen, Aggression


Wir finden diese Zweiteilung immer wieder. Die Kunst als Ganzes weist sie auf (unabhängig davon, dass wir Kunst-Freunde uns meistens nur das Erstere wünschen: "Wenn ich frei habe für einen Besuch im Museum oder bei mir zuhause bin, möchte ich nicht auch noch...."), auch sogar innerhalb des Werk-Laufes von Günther Uecker ist sie vorhanden. Sie begründet auch die Zweiteilung unserer Ausstellung.

Wo andere Künstler Pinsel und Farbe benutzen, "malt" Günther Uecker mit Hammer und Nägeln. So jedenfalls ist es allgemein über ihn bekannt. Mit diesen Mitteln arbeitete er tatsächlich vorrangig, als er Ende der 50er Jahre mit Heinz Mack und Otto Piene den Kern der Künstlergruppe "Zero" bildete. Bei den Arbeiten dieser Künstler war das Licht zugleich Thema als auch das eigentliche Material. Als sein Instrument zum Erfahrbar-Machen von Licht hatte Uecker den Nagel als Schattengeber entdeckt, fertigte aus ihnen "Licht-Teppiche aus Eisen". Von benagelten Brettern stellte er dann auch Prägedrucke her, die -meist ohne jede zusätzliche Farbe- ganz den Partnern Licht und Schatten ihre Erscheinung verdanken. Solche Arbeiten bilden die eine Hälfte unserer aktuellen Ausstellung, in der so vor allem die Möglichkeiten für Poetisches erfahren werden können, die für Uecker trotz der Sprödig- und Sperrigkeit seiner Mittel erreichbar wurden.

Der jetzt 67-jährige Uecker hat längst in dem nun bereits mehr als 35 Jahre währenden Werk-Lauf seine Mittel erweitert, ohne dass die griffige Etikettierung als "Nagel-Künstler" verblasst wäre. Selbst wenn man nicht an seine Bühnenbilder und Illustrationen, Aquarelle und Installationen, Skulpturen und Objekte denkt, allein für seine Bilder sind längst Kohle, Asche und Äste, Steine und Blei, Laub, Gras und Leinen verfügte Mittel. Mit ihnen verhilft er engagiert den Betrachtern seiner Arbeiten zu Erkenntnissen über unsere Gegenwart mit ihren Konflikten und Problemen. Für Druckgrafik mit dieser Thematik hat Uecker sich Lithografie und Siebdruck erschlossen. Auch für diese Werk-Gruppen werden eindrückliche Beispiele in der Krypta 182-Austellung gezeigt.

Zur Ausstellung erscheint ein Textheft ( 8 S.; DM 3,00).


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