Pop Art (D) aus den 60er Jahren     
Andys deutsche Kollegen     

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09.06. - 10.07.2005

Andys deutsche Kollegen     Pop Art (D) aus den 60er Jahren

Arbeiten von
Thomas Bayrle, Werner Berges, KP Brehmer, Peter Brüning,
Fongi, Henning John von Freyend, Peter Klasen, Konrad Lueg,
Siegfried Neuenhausen, Werner Nöfer, Sigmar Polke, Gerhard Richter,
Klaus Staeck, Reinhard Voigt und Wolf Vostell






aus der Information zur Ausstellung:

Die Ausstellung findet statt im Rahmen des Programms VII. FORUM OSTWEST mit Kulturprojekten im Rheinisch-Bergischen Kreis zu Polen und dessen Nachbarn Tschechien und Slowakei. Die Verbindung liegt in der Person Andy Warhol. Dieser wohl bekannteste amerikanische Pop Art-Künstler hat slowakische Wurzeln. Nach erfolgreicher Arbeit als Werbegrafiker fand Warhol 1960 zu gegenständlichen Bildern mit Motiven aus der Waren- und Werbe-Welt: abgemalte Inserate, Coca Cola-Flaschen, Comicstrips, Dollarscheine, Jackies und Marilyns, Campells Suppendosen. Andy Warhol war in der "richtigen" Kunst angekommen und definierte durch seine Werke gleich auch die Pop Art mit.
Plakativ, bunt, flach, lakonisch, banal wirken Pop Art-Werke auf ihre Betrachter und zumindest die ganz typischen aus New York wurden schnell populär. Deren Material sind die Bildvorlagen aus dem Fundus der Massenmedien. Damit trafen in ihnen die Betrachter deutlicher als in der damals vorherrschenden "Abstrakten Kunst" auf ihre Wirklichkeit - allerdings auf eine aus zweiter Hand. Und diese Verweise und Bezüge machen die Qualität der Pop Art-Werke und ihre eigentliche Bedeutung aus.

Für junge suchende Künstler wurde in den 60er Jahren die Pop Art-Sprache zu einem rasch aufgenommenen und befreiend empfundenen Einfluss. Mit ihr war von Warhol (aber auch weiteren amerikanischen und englischen Kollegen sowie den europäischen "Nouveaux Realistes") nach vielen Jahren der "Vorherrschaft" abstrakter Kunst eine zeitgemässe Möglichkeit für gegenständliches Arbeiten gefunden worden. Weltweit, aber in (West-)Deutschland besonders, hatten sich seit Ende des II. Weltkriegs und in den 50er Jahren die Künstler von gegenständlichem Malen zurückgehalten. Ursache hierfür war dessen Gebrauch/Missbrauch in der "Völkischen Kunst" im Dienste des Nationalsozialismus und im "Sozialistischen Realismus" im Dienste der kommunistischen Diktaturen. Mit der Pop Art-Sprache bot sich den Künstlern nun eine unbelastete Möglichkeit, gegenständlich zu arbeiten. Tatsächlich hat eine große Zahl der heute bekanntesten deutschen nicht-abstrakten Künstler mit "stil-reiner" Pop Art ihre künstlerische Laufbahn begonnen. Die aktuelle Krypta 182-Ausstellung will dies belegen - bei aller notwendigen Bescheidenheit wegen ihrer begrenzten Möglichkeiten zur Bearbeitung kunsthistorischer Thesen.

Die ausgestellten Arbeiten von KP Brehmer, Konrad Lueg, Sigmar Polke, Gerhard Richter und Wolf Vostell aus jener Zeit wurden als "Kapitalistischer Realismus" interpretiert, da mit ihnen zum bürgerlichen Lebensstil in der Bundesrepublik Stellung genommen wurde. Entsprechend war ein spezielles Thema für die Pop Art das Auto! Arbeiten von Thomas Bayrle, Peter Brüning, Yolanter Fongi, Werner Nöfer und Wolf Vostell belegen dies vielfach und vielfältig. Vom Lebensstil der 60er handeln auch die Arbeiten von Werner Berges, Henning John von Freyend, Peter Klasen, Siegfried Neuenhausen, Klaus Staeck und Reinhard Voigt.

Zur Ausstellung erscheint ein Textheft. (16 S.; € 2,50)



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